BEÖ: Finanzielle Anreize für Elektromobilität
Steuervorteile zeigen Wirkung. Bundesverband Elektromobilität Österreich spricht sich für weitere finanzielle Anreize aus.
Wien, 21. April 2016 – Der 1. April 2016 könnte als Wendepunkt in Sachen E-Mobilität in die Geschichtsbücher eingehen. Elon Musk stellte das neue Elektroauto Model 3 vor und über Nacht gingen mehr als 200.000 Vorbestellungen ein. „Der Hype um Elektroautos bietet nun die Chance, Mobilität völlig neu weiter zu denken“, sagt BEÖ-Vorstand Jürgen Halasz. Gerade die Entwicklungen der letzten Monate wie die Diesel-Affäre, das Pariser Klimaschutzabkommen etc. zeigen, dass das Interesse an klimafreundlichem Verkehr stetig wächst. „Damit sich der Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge auch langfristig durchsetzt, muss es neben neuen Technologien auch finanzielle und steuerliche Anreize geben“, fordert Jürgen Halasz mit Verweis auf Norwegen, das erste Land der Welt, das Benzin- und Dieselautos ab 2025 verbieten möchte.
Steuerliche Anreize zeigen Wirkung
Seit 1. Jänner 2016 gelten auch in Österreich neue gesetzliche Grundlagen. So können rein elektrisch betriebene Autos, die als Firmenfahrzeuge geführt werden, voll von der Vorsteuer abgesetzt werden. Außerdem sind E-Autos, die als Dienstwagen auch privat genutzt werden, von der Sachbezugsregelung vollständig befreit. „Diese steuerlichen Vorteile gehen in die richtige Richtung, immerhin sind zwei Drittel aller neuzugelassenen PKW Firmenfahrzeuge; bei Elektroautos sogar 77 Prozent.“ Allerdings ist die Förderungsoffensive klima aktiv mobil zur Anschaffung von E-Fahrzeugen für Betriebe Ende März 2016 bereits abgelaufen. Diese Aktion war auf 1.000 Fahrzeuge limitiert, eine Weiterführung ist derzeit offen. Der BEÖ sprich sich klar dafür aus, die Mittel des Umweltministeriums für diese erfolgreiche Fördermaßnahme aufzustocken.
Kaufanreize für E-Autos
Ein weiterer Anreiz für das Fahren mit Strom aus Erneuerbarer Energie ist eine Kaufprämie. „Die Kaufprämie muss kommen und sollte für Privatpersonen und reine Elektroautos gelten und, ähnlich wie in Deutschland derzeit diskutiert wird, in Folge schrittweise reduziert werden.“ Die Bevorzugung von E-Autos etwa zur Benützung der Busspur oder Gratisparken sieht Jürgen Halasz als wenig wirksam an. Vorreiter für Kaufprämien gibt es in Österreich übrigens bereits heute schon: Etwa Förderungen in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg oder Niederösterreich. Mehr Informationen hier
Nachfrage nach E-Fahrzeugen steigt
Im Vorjahr waren in Österreich 5.032 E-Fahrzeuge angemeldet. Viel versprechend ist die Entwicklung der Neuzulassungen im ersten Quartal 2016: Von Jänner bis März stieg die Zahl der neuzugelassenen Elektroautos auf 992 gegenüber 398 im Vorjahreszeitraum. Zusätzlich setzt auch der öffentliche Verkehr immer mehr auf E-Mobilität, zum Beispiel mit E-Bussen und auch die Österreichische Post ist mit rund 1.000 Elektrofahrzeugen ein Vorreiter bei E-Flotten.
Experten des Umweltbundesamtes gehen in optimistischen Szenarien davon aus, dass bis 2020 der Bestand an E-Autos auf 175.000 ansteigen wird. Dies würde eine Einsparung von 660.000 Tonnen an CO2-Emissionen durch Elektromobilität bedeuten. „Dieses Ziel ist sehr ambitioniert, aber zumindest bis 2025 kann es mit entsprechend finanziellen und steuerlichen Anreizen erreicht werden“, zeigt sich Jürgen Halasz zuversichtlich. Anfang des Jahres hat der BEÖ daher gemeinsam mit der Firma Hubject das Projekt ÖHUB gestartet, um „ein einfaches Laden und Bezahlen von E-Fahrzeugen an öffentlichen Ladestationen in ganz Österreich zu gewährleisten“. Die elf Mitglieder des Bundesverbands Elektromobilität Österreich (BEÖ) betreiben bereits heute 80 Prozent der Ladeinfrastruktur in Österreich und werden ihre derzeit rund 1.800 E-Tankstellen in dieses Netz einbringen. Damit entsteht das größte Stromladenetz Österreichs.
Über den BEÖ
Der Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) vertritt die Interessen von elf Energieversorgungsunternehmen in Österreich und setzt sich für eine flächendeckende, offene und interoperable Versorgung mit Elektromobilität aus Erneuerbarer Energie in Österreich ein. Die Mitglieder sind: Energie AG Oberösterreich Power Solutions GmbH, Energie Burgenland Green Power GmbH, Energie Graz GmbH & Co KG, Energie Steiermark Mobilitäts GmbH, EVN AG, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), KELAG-Kärntner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft, LINZ AG, Salzburg AG, Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW), Wien Energie GmbH. www.beoe.at