
Eine zukunftsfähige, ökologische Mobilität verlangt mehr als den Austausch von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor durch Elektroautos. Sie bedeutet eine umfassende Transformation unseres Mobilitätssystems. Der BEÖ sieht E-Mobilität dabei als einen zentralen Treiber, eingebettet in ein Zusammenspiel unterschiedlicher Mobilitätsformen, die gemeinsam einen nachhaltigen, effizienten und ressourcenschonenden Verkehr ermöglichen.
Urbane Lösungen
In Städten eröffnet die Verknüpfung von E-Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Sharing-Angeboten und neuen Mobilitätsdiensten große Chancen. Beispiele wie WienMobil Auto oder tim – täglich.intelligent.mobil – in Graz und Linz zeigen, wie Carsharing sinnvoll in bestehende Netze integriert werden kann. Auch ÖBB Rail&Drive verbindet Bahn und (E-) Auto zu einem durchgängigen Mobilitätsangebot, das insbesondere die „letzte Meile“ abdeckt. Ergänzt durch E-Taxis, für die Wien bereits eine klare Vorgabe getroffen hat: ab 2025 nur noch emissionsfreie Neuzulassungen , entsteht ein Bild der multimodalen Mobilität, das österreichweit Schule machen sollte.
Im ländlichen Raum
Auch im ländlichen Raum bietet E-Mobilität neue Chancen. Die BEÖ-Mitglieder haben sich von Anfang an zum Ziel gesetzt, ihr öffentliches Ladenetz flächendeckend auszurollen, nicht nur in urbanen Zentren und entlang des hochrangigen Straßennetzes. Kooperationen, etwa mit Supermärkten, bieten Ladelösungen dort, wo sich Menschen ohnehin bewegen. Neben dem Individualverkehr geht es auch im ländlichen Raum um neue Verkehrskonzepte. Carsharing, E-Fuhrparks in Gemeinden oder Unternehmen sowie flexible Ergänzungsangebote wie Rufbusse können Versorgungslücken schließen, wo der öffentliche Verkehr weniger dicht ausgebaut ist. Hier ist es wichtig, die Maßnahmen niederschwellig und elektrisch auszubauen, sowie mit Bewusstseinsarbeit und Best Practices Menschen motivierend bei ihrem Umstieg zu begleiten.
Speicher
Die E-Mobilität leistet darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Energiesystemintegration. Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur können als Speicher dienen und so die Energiewende unterstützen. Intelligentes Laden trägt dazu bei, erneuerbare Energien besser ins Netz zu integrieren und Kosten für Nutzer:innen zu senken.
Damit die Ökologisierung der Mobilität gelingt, braucht es aber klare politische Leitplanken. Bestehende steuerliche Begünstigungen wie die Sachbezugsbefreiung für E-Dienstwagen müssen beibehalten werden, die Pendlerpauschale sollte so angepasst werden, dass klimafreundliche Mobilität besser honoriert wird. Förderungen sind gezielt einzusetzen, im Schwerverkehr ebenso wie im Wohnbau, und dürfen nicht durch parallel bestehende Subventionen für fossile Technologien ausgehebelt werden.
Die Transformation der Mobilität ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der BEÖ versteht sich dabei als Impulsgeber: durch den Ausbau eines flächendeckenden, erneuerbaren Ladenetzes, durch die Verknüpfung mit neuen Mobilitätsformen und durch die aktive Mitgestaltung politischer Rahmenbedingungen.