
Mobilität ist ein Grundbedürfnis unserer Gesellschaft. Sie ermöglicht Teilhabe am Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialleben und ist ein entscheidender Faktor für Lebensqualität und Attraktivität des Standorts. Aus Sicht des BEÖ ist E-Mobilität der Schlüssel für eine klimafreundliche und zukunftssichere Mobilität für alle Menschen.
Ein klares politisches Bekenntnis zur E-Mobilität ist bereits im Programm „eMove Austria“ des Bundesministeriums für Innovation, Mobilität und Infrastruktur verankert. Dort wird die Förderung klimafreundlicher Mobilität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe definiert. In den letzten Jahren hat die E-Mobilität signifikante Fortschritte gemacht. Mit zunehmendem Umweltbewusstsein und dem Drängen auf eine Reduzierung von CO2-Emissionen haben E-Fahrzeuge weltweit an Popularität gewonnen. Die Vorstellung, dass E-Mobilität eine vorübergehende Erscheinung sei, ist längst überholt. Im Vergleich zu Antrieben wie Wasserstoff oder E-Fuels überzeugt E-Mobilität durch ihre deutlich höhere Energieeffizienz, geringere Betriebskosten und die unmittelbare Einsetzbarkeit in Kombination mit erneuerbaren Energien.
Technologische Vorteile der E-Mobilität
- Hohe Effizienz: Ein batterieelektrisches Fahrzeug wandelt Energie drei- bis viermal effizienter in Bewegung um als Verbrennungsmotoren oder E-Fuel-Antriebe.
- Erneuerbare Energien: Das Ladenetz der BEÖ-Mitglieder basiert ausschließlich auf Strom aus erneuerbaren Quellen. Damit wird der Umstieg auf E-Mobilität zu einem echten Beitrag für den Klimaschutz.
- Gesteuertes Laden: Intelligente Ladeinfrastruktur ermöglicht es, den Ladevorgang flexibel an die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie anzupassen. Das reduziert Netzspitzen und führt zu geringeren Netzkosten für die Nutzer:innen.
Transparenz und Kundenerlebnis beim Laden
Der BEÖ steht für vollständige Preistransparenz. Die Ladetarife sind auf den jeweiligen Websites der BEÖ-Mitglieder und über digitale Lösungen wie Apps öffentlich einsehbar. Gut zu wissen: Rund 80 bis 90 Prozent der E-Mobilist:innen haben einen Ladevertrag abgeschlossen. Damit ist ihr Tarif unabhängig von Ort und Zeit des Ladevorgangs verlässlich bekannt. Das schafft Sicherheit und Planbarkeit im Alltag. Davon zu unterscheiden ist das Ad-hoc-Laden, das ebenso jederzeit an einer Ladestation möglich ist, und mit Kreditkarte bezahlt wird. Beide Modelle stellen sicher, dass Nutzer:innen jederzeit Zugang zu Ladeinfrastruktur haben. Das Kund:innen-Erlebnis ist der Schlüssel: Laden muss einfach, sicher und verständlich für alle sein.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Eine verlässliche steuerliche Behandlung des Ladens ist für den weiteren Hochlauf der
E-Mobilität von zentraler Bedeutung. Der Europäische Gerichtshof (EUGH) hat entschieden, dass Ladevorgänge rechtlich primär als Lieferung von Elektrizität gelten, ergänzt durch Nebenleistungen wie IT-Services. Damit sind klare Rahmenbedingungen geschaffen, doch die Umsetzung in der Praxis ist nach wie vor komplex.
Die Mehrwertsteuer wird stets in dem Land fällig, in dem die Ladung erfolgt. Für E-Mobility-Service-Provider bedeutet das bisher oft eine Vielzahl an Registrierungen und administrativen Hürden. Mit der EU-Reform „VAT in the Digital Age“ (ViDA), die seit April 2025 gilt, wird eine Vereinfachung durch digitale Meldepflichten und EU-weite E-Invoicing-Standards angestrebt. Aus Sicht des BEÖ braucht es jedoch dringend eine europaweit einheitliche, steuerliche Regelung beim Laden, um faire Wettbewerbsbedingungen und einfache Abwicklung für Anbieter wie Nutzer:innen sicherzustellen.